Unsere Autos/Our Campers


Unsere Reisemobile

Wir haben zwei Reisemobile, einen Ford F 150 Pickup mit einer fourwheelcamper Wohnkabine und einen Ford Transit (Reisephant) mit einer selbstausgebauten Ormocar-Kabine. Beide Fahrzeuge möchte ich hier vorstellen.

Reisephant


Unser Auto: Wir sind mit unserem Reisephant, genauer Reisephant II, unterwegs. Rechts seht Ihr ein Bild. Zum vergrößern müßt Ihr einfach draufklicken.









Reisephant I (rechts ein Bild) war übrigens unser zweites Wohnmobil, das wir auch selbst ausgebaut hatten und das uns treu und ohne Ausfall einige Jahre in viele Länder (z.B. Nordafrika, Balkan, Türkei) und über zum Teil abenteuerliche Pisten begleitet hat. Es war auch ein Ford Transit. Wie Ihr auf dem Bild seht, ist nicht nur das Auto grauer und breiter geworden.





Zurück zu Reisephant II.
Reisephant ist ein selbst entworfenes und zum Teil selbst gebautes Wohnmobil auf Basis eines Ford Transit Allrad. Es ist unser achtes Wohnmobil und das Ergebnis unserer Erfahrungen mit anderen Womoss und vielen (Fern)Reisen.

Hier ein paar Daten:

Basis: 
2,4 l Common Rail Turbodiesel mit 140 PS und 400 NM Drehmoment und 6 Gang Schaltgetriebe mit sehr kurzem 1. Gang aber ohne zusätzliche Untersetzung. Im Normalfall hat der Transit Hinterradantrieb, bei Bedarf wird der Allradantrieb automatisch oder manuell zugeschaltet. Leergewicht ist 2.970 kg, rechtlich zulässiges Gesamtgewicht ist 3.500 kg, technisch zulässiges Gesamtgewicht (Summe der Achslasten, vorne 1.850 kg, hinten 2.250 kg) ist 4.100 kg. Die Länge ist 6,00 m, die Breite 2,15 m und die Höhe 2,90 m. Baujahr ist 2010.
Wir haben uns für den Transit entschieden, da er der einzige im Jahre 2010 in Deutschland erhältliche und zulassungsfähige Klein-LKW war, der noch ohne komplexe Abgasreinigung (Katalysator und geregelter Dieselpartikelfilter) verkauft wurde. Mercedes Sprinter war an sich unsere erste Wahl, aber Mercedes hat ganz ausdrücklich empfohlen, den deutschen Sprinter mit Euro 5 Motoren nicht in der dritten Welt einzusetzen. Die Abgasreinigungsanlage würde bei schlechter Dieselqualität nach einiger (nicht genauer bestimmter) Zeit ausfallen. Auch andere Fernreisende haben von erheblichen Problemen mit Dieselfiltern und teuren Reparaturen berichtet.
Da der Transit diese anfällige Technik noch nicht hat (was ein Auto nicht hat, kann nicht kaput gehen) und wir mit zwei Vorgänger-Transits (u.a. Reisephant I) nie Ärger hatten, haben wir uns für diese Basis entschieden. 
Bisher sind wir zufrieden. Auf insgesamt fast 145.000km, davon 30.000 km Afrika und etwa 20.000 km Piste (Afrika und Baltikum) hatten wir kaum technische Probleme. Es sind (neben der obligatorischen Reifenpanne) bisher nur ein ABS Sensor und die hinteren Stoßdämpfer ersetzt worden. Wir haben nach der Afrika-Reise allerdings die Federung verstärkt, da trotz theoretisch ausreichender Reserven bei den Achslasten die serienmäßige Federung und insbesondere die Stoßdämpfer bei langem und hartem Pisteneinsatz zu weich und schwach ausgelegt sind. Wir haben jetzt stärkere Vorderachsfedern und zusätzliche Luftfedern hinten (beides von Goldschmitt), sowie seit Zimbabwe südafrikanische Offroad-Stoßdämpfer. Außerdem haben wir 225/75R16  AllTerrain montiert, da uns auf schlechten Pisten 2 mal Steine durch die Laufflächen der Serienreifen gedrungen sind. Außerdem sind die serienmäßigen 215er mit der hohen Traglast im Ausland kaum zu bekommen. Die 225er sind dagegen sehr verbreitet.
Der ABS Sensor ist nach zahlreichen Flußdurchfahrten ausgefallen. Das scheint bei modernen Geländewagen öfters vorzukommen (wir haben einige Leidensgenossen getroffen) und hat die mißliche Nebenwirkung, daß bei vielen Fahrzeugen dann auch der Allrad ausfällt. Toyota und Land Rover Fahrer haben mir den Tipp gegeben, dann einfach die Sicherung für die Radsensoren zu ziehen. Dann funktioniert zwar der Allrad (ohne Traktionskonrolle !!) wieder, aber der Tacho (wird von den Radsensoren angesteuert) nicht.  Wir sind trotz serienmäßiger Straßenreifen nur 2 mal im Tiefsand stecken geblieben, obwohl wir (außer den Van Zyls Pass in Namibia) uns keinerlei Restriktionen bei den Strecken gegeben haben.

Als Extras hat das Auto Klimaanlage (nur bei laufendem Motor), eine Rückfahrkamera und einen vergrößerten Dieseltank (103 l). Wir haben zusätzlich noch in einem Unterflurstaufach die Kapazität für weitere 80 l Diesel in leichten Plastiktanks. Die haben wir bisher aber nur einmal vor der Fahrt nach Zimbabwe gefüllt, wie sich herausstellte überflüssigerweise, da es überall problemlos Diesel gab.


Kabine: Kabine und Innenausbau habe ich entworfen und zum Teil auch selbst gebaut. Die Kabine einschließlich Fenster und Türen, die wesentliche Technik (Gas, Wasser, Heizung, Warmwasser, Basis der Elektroanlage) und einen Teil des Innenausbaus (Bettkasten, für zwei Passagiere zugelassene Sitzbänke mit Sicherheitsgurten, Rohbau der Küche mit Kocher und Spüle, Nasszelle mit Dusche, Waschtisch und Kassettentoilette) hat die Firma Ormocar gebaut. Das ist ein kleiner Handwerksbetrieb in der Pfalz, der sich seit 20 Jahren darauf spezialisiert hat, solche Kabinen für Expeditionsfahrzeuge zu bauen. Sie haben einen exzellenten Ruf für solide und handwerklich saubere Arbeit und wir können das nur 100% bestätigen. Das Ding ist für die Ewigkeit gebaut. Ein Teil der Aufträge der Firma besteht zur Zeit darin, vor Jahren von ihnen gebaute Kabinen auf neue Basisfahrzeuge zu setzen. Die Basisfahrzeuge sind nämlich nicht für die Ewigkeit gebaut und müssen nach einer Weile erneuert werden. Türen und Klappen sind mit massiven Schlössern aus dem Hausbau gesichert, die Kabine besteht aus einem verrotungsfesten Gfk-Isolierschaum-Gfk Sandwich.

Die Einrichtung sollte ein Doppelbett (mindestens 1,60 m x 2,00 m) mit Lattenrost und hochwertigen Matratzen haben, einen nicht zu kleinen Kompressorkühlschrank, eine Küche mit normalen Haushaltsarmaturen, einem 3 flammigen Gaskocher und ausreichender Arbeitsfläche, eine 4 sitzige Sitzgruppe mit zwei zugelassenen Beifahrersitzen (mit Gurten), eine nicht zu kleine Nasszelle mit Toilette, in der auch ich mich bewegen und vernünftig duschen kann und für eine Langzeitreise ausreichende Stauräume und Gas-, Wasser- und Stromvorräte. Das alles natürlich in einem kompakten Camper mit etwa 6 m Länge. Wir wollten auch eine solide Türe zwischen Fahrerkabine (die bei Verschiffungen für das Bordpersonal zugänglich sein muß) und der Wohnkabine. Das ist wichtig für die Wärme- und Lärmisolierung und für die Einbruchssicherheit insbesondere bei der Verschiffung. Klingt nach der Quadratur des Kreises, aber wir haben es geschafft.

Hier ein paar Bilder der Einrichtung (noch während der Bauphase, die Schränke haben inzwischen Türen)


Inneneinrichtung











Wie ihr seht, ist das Bett im Heck, mit einem Stauraum darunter (für Gas, Campingstühle, Grill, Werkzeug und Ersatzteile etc.), der von außen über 2 Klappen und von innen über eine kleine Schiebetüre zugänglich ist. Das Bett ist tagsüber 2,07 m x 0,90 m. Zum Schlafen wird es über die Küche (links im Bild) und die Sitzgruppe (rechts im Bild) auf 1,60 m Breite ausgezogen.  2 Kaltschaummatratzen liegen dann nicht mehr  aufeinander, sondern nebeneinander. Die Küchenunterschränke haben “normale” Küchenschrankmaße, so daß Auszüge aus dem Mann Mobilia Küchenprogramm reinpassen. Die Sitzgruppe kann in ein weiteres Bett umgebaut werden, wenn man den Tisch absenkt und die Rückenpolster darauf legt. Das ist ein Notbett, da dann die Füße des Schläfers unter dem ausgezogenen Doppelbett sind. Die Sitze entgegen der Fahrrichtung haben Gurte. In den Sitzbänken sind unter anderem Heizung und Warmwasserboiler, die Druckwasserpumpe und ein 100 l Wassertank.
Im oberen Bild seht ihr das Bad mit Waschtisch, Toilette und Duschablauf. Es ist nach vorne hin zwischen Sitzgruppe und Fahrerhaus. Es hat eine solide, verschließbare Türe zum Fahrerhaus und eine Tür zur Wohnkabine (siehe letztes Bild). Geduscht wird, indem man einen Duschvorhang vor Toilette und Waschtisch zieht. Die so entstehende Dusche ist dann mit fast 80 cm x 80 cm ausreichend groß. Da die Kabine eine (ungewöhnliche) Innenhöhe von 2 m hat, kann sogar ich gut stehen.
Auf dem unteren Bild (es ist von hinten, vor dem Bett stehend aufgenommen) sieht man den 120 l Kompressorkühlschrank, darüber das Elektropanel und darunter der Kleiderschrank. Die Tür in der Mitte ist die Tür zum Bad. Am rechten Rand ist die Außentür.

Technische Daten des Ausbaus:

Elektroanlage:
3x80 Ah Blei/Säure Batterien unter dem Fahrer- und Beifahrersitz. Sie werden entweder bei der Fahrt von der Lichtmaschine des Fahrzeugs geladen, im Stand (wenn Strom auf dem Campingplatz angeboten wird) über ein 40 A Ladegerät (110 V/60 Hz oder 220 V/50 Hz) oder von Solarpanelen mit insgesamt 170 Wp Leistung. Im Stand wird eine der Batterien durch ein Trennrelais abgetrennt, so daß sie beim Campen nicht genutzt wird und auf jeden Fall voll für den Start des Motors zur Verfügung steht. Ein Batteriecomputer überwacht den Ladezustand der Batterien und zeigt jederzeit die verbleibende Kapazität an. Ein 1.500 W Inverter wandelt bei Bedarf den 12 V Strom der Batterien in 220 V Wechselstrom. Im Fahrzeug gibt es 3x220 V Steckdosen, die wahlweise über den Inverter oder eine externe Stromversorgung versorgt werden. Alle Lampen sind stromsparende LED Lampen. Ein Elektropanel überwacht und steuert die Anlage und zeigt auch den Füllstand der Tanks an.
Update: Es hat sich gezeigt, daß insbesondere bei niedrig stehender Sonne (Winter) oder Bewölkung die Kapazität der Solaranlage nicht ausreicht. Ich habe weitere 100 Wp installiert, 
In den seltenen Fällen in denen ich Landstrom habe, lade ich mit dem Landstrom nur die Batterie. Die wechselstromgeräte im Fahrzeug werden dann über den Inverter betrieben und haben keine direkte Verbindung mit dem äußeren Stromnetz. Dies hat sich sehr bewährt, da das öffentliche Stromnetzin Lateinamerika oft extreme Spannungsschwankungen hat und bei vielen Reisen empfindliche Geräte beschädigt hat. Mein Ladegerät, das einzige Gerät, das Verbindung zum öffentlichen Netz hat, verträgt Spannungen von 90-260 V und ist damit unempfindlich gegen Spannungsschwankungen.
Update: Im Jahre 2017 ist in Panama nach 7 Jahren die Starterbatterie wegen eines Defektes durch eine baugleiche ersetzt worden. Im Januar 2018 habe ich vorsorglich auch die Aufbaubatterien durch 2 neue jeweils 90 Ah starke konventionelle Blei- Säurebatterien ersetzt. Die Alten fingen mit immerhin 8 Jahren an zu schwächeln. Normale Blei- Säure Starterbatterien waren in Südamerika leicht und preiswert zu bekommen. Auf Grund meiner guten Erfahrungen mit den Starterbatterien habe ich keinen Grund gesehen, mühsam nach Gel- oder AGM Batterien zu suchen.

Wasser: Es ist eine Druckwasseranlage mit einer Shureflow Whisperking Wasserpumpe, Grohe Haushaltsarmaturen.  Es gibt heißes Wasser über einen Warmwasserboiler (Gas). Die Wassertanks für Toilette, Brauchwasser und der Boiler haben insgesamt eine Kapazität von 120 l, der Abwassertank von 60 l und der Kassettentank der Toilette 19 l.

Gas: Wir haben 2 Gasflaschen mit je 11kg, davon eine Alu-Gastankflasche die an jeder Gastankstelle (LPG oder Autogas) betankt werden kann. Verbraucher sind ein 3 Flammen Gaskocher, eine Truma Gasheizung kombiniert mit Warmwasserboiler und ein Außenanschluß für einen BBQ. Wir haben auch Adapter, um die Gasflaschen in den unterschiedlichsten Ländern füllen zu lassen. Das hat immer problemlos funktioniert.
Gas hat den großen Vorteil, daß es auch in großen Höhen problemlos funktioniert. Wir haben unsere Heizung bisher bis 4.850 m getestet. Reisende mit Dieselheizungen haben alle von großen Problemen mit Höhe und Verkokung berichtet. Ohne Höhenkit geht bei einer Dieselheizung ab 3.000 m offenbar nichts mehr und selbst mit Höhenkit (den es bis für den Einsatz bis über 5.000 m offenbar nur bei wenigen Heizungen gibt)  mußten alle Reisenden, die wir getroffen haben, ihren Brenner mindestens einmal zerlegen und reinigen.

Kühlung:

120 l Kissmann Kompressorkühlschrank (Strom, 12 V) mit 3 Sterne Gefrierfach und Kältespeicher. Dieser Kühlschrank hat sich als einziges Ausrüstungsstück nicht bewährt. Er schafft es nicht, bei afrikanischen Temperaturen richtig zu kühlen. Wir haben ihn entsorgt und durch einen Engel Kühlschrank ersetzt. Der hat sich inzwischen einigermaßen bewährt. Auch bei 40c Temperatur im Auto sind es noch -10c im Kühlfach und 8c im Kühlschrank. Die großen Probleme mit Vereisen des Kühlfachs gibt es nicht mehr und er verbraucht auch weniger Strom (gemessen mit Batteriecomputer). Der Nachteil soll nicht verschwiegen werden: Er ist lauter und der Innenraum ist kleiner. Von anderen Herstellern gibt es inzwischen Kühlschränke, die deutlich weniger Strom verbrauchen. Das Problem mit Vereisen des Kissmann mit Kältespeicher haben mir inzwischen auch andere Reisende bestätigt. 



Nissan Titan, jetzt Ford F 150

In Kanada haben wir einen Nissan Titan Doppelkabiner Pick-up. Der Wagen ist Baujahr 2006 und hat einen 8 Zylinder 5,6l Motor. Er hat Allradantrieb mit Untersetzung und serienmäßig 265/70R18 Reifen (Grabber AT2 Allterrain). Als einzige Modifikation habe ich an der Hinterachse verstellbare Rancho Stoßdämpfer eingebaut. Dies ist sehr nützlich, da im Winter keine Wohnkabine montiert ist und dann die Hinterachse kaum belastet ist.
Die großen Reifen machen das Fahren auf der Piste (wir haben viele unbefestigte Straßen in den Rockies) im Vergleich zu den auf dem Transit montierten 16 Zoll Reifen sehr viel angenehmer. Der Benzinverbrauch liegt mit im Schnitt 15l (mit Kabine) um etwa 2 l höher als beim Transit.
Trotz jetzt 150.000 km Laufleistung (wir haben den Wagen vor 2 Jahren mit 120.000 km gebraucht gekauft) ist er problemlos. Grundsätzlich scheinen mir heute große amerikanische Pick ups mit Benzinmotor eine gute Basis für Fernreisemobile zu sein, da sie robust und bequem sind und mit ihren Benzinmotoren mit dem Treibstoff in der 3. Welt kein Problem haben. Moderne Dieselmotoren sind mit ihrer komplexen Abgasreinigungstechnologie nicht fernreisetauglich, da sie Adblue und schwefelfreien Diesel brauchen. Beides ist in der 3. Welt meist nicht erhältlich. 
Update: Wir haben im Herbst 2015 den Nissan verkauft und uns einen neuen Ford F 150 zugelegt. Der Nissan kam langsam in die Jahre (10 Jahre, 200.000 km) und für unsere geplante Reise in die kanadische Arktis mit einigen tausend Kilometer Schotterstraße hätte einiges gemacht werden müssen. Der neue Ford hat eine Aluminiumkarosserie. Damit ist er über 300 kg leichter als der Nissan und hat deutlich mehr Zuladung. Er hat eine kleinere 3,5 l 6 Zyl mit über 350 PS. Die Maschine ist modernster Bauart und verbraucht etwa 4 l/100km weniger als der Nissan. Mit Wohnkabine sind das etwa 12,5 bis 14 l/100, je nach Straße. Damit verbraucht er etwa so viel, wie mein Transit. Ohne Wohnkabine sind es zwischen 10 und 12 l (Rekord bisher 9,2 l) pro 100km. Wir sind sehr zufrieden.

Als Wohnkabine haben wir eine Absetzkabine des amerikanischen Herstellers Four Wheel Camper. Wir haben eine Hawk Leerkabine gekauft. Es handelt sich dabei um eine Kabine mit Hubdach mit einem leichten Aluminiumrahmen und Alu-Beplankung. Die Kabine ist (leer) mit 350 kg sehr leicht und gilt als sehr stabil. Sie ist für den Offroad Einsatz konzipiert.
Die Kabine hat eine Grundfläche von etwa 2m x 2m plus Alkoven von 1,20m x 2m. Das Bett ist im Alkoven und ist normalerweise ausziehbar auf 1,60m x 2m, bei uns sogar bei Bedarf auf 2m x 2m, so daß wir auch zu Dritt oder längs schlafen können.
An Technik haben wir eine 115 Ah Campingbatterie mit Trennrelais und Batteriecomputer, eine 60l Kompressorkühlbox von Indel, zwei 20l Kanister, die über eine Shureflow Whisperking Druckpumpe und einen normalen Ikea Wasserhahn fließend Wasser sicherstellen. Zusätzlich haben wir einen kleinen Gas-Durchlauferhitzer für warmes Wasser, der bestens funktioniert.
Gekocht wird auf unserem alten Coleman Bnzinkocher, da wir bei halbwegs gutem Wetter gerne draußen kochen. 
Geheizt haben wir zuerst mit einem transportablen Katalytheizgerät, haben jetzt aber eine Propex Gasheizung mit Thermostat. In den Bergen sind die Nächte doch sehr kalt und wir mögen es warm.
Auf der Fahrerseite sind Schränke für Stauraum, an der Stirnseite die Batterie, die Kühlbox und die Wasserkanister. Damit ist alles Schwere vorne über oder vor der Hinterachse. Auf der Beifahrerseite sind eine Sitzbank, kleine Schränke und der Porta Potti. Als Tisch haben wir einen kleinen Schwenktisch von Reimo.
Beim Ausbau habe ich sehr auf Gewichtsersparnis geachtet. Daher sind die Möbel aus 4mm Sperrholz auf einem Rahmen aus 20mm x 40mm Leisten gebaut. Das ist sehr leicht und erstaunlich stabil. Die Unterschränke haben keine Türen, sondern nur mit Druckknöpfen befestigte Vorhänge, da Türen schwer sind und in der kleinen Kabine beim Öffnen immer im Weg sind. Die Idee hat sich sehr bewährt.
Das größte Problem war es, das Material für den Ausbau und Geräte für kleine Kabinen zu finden. In Nordamerika gibt es praktisch keine Selbstausbauer und die Geräte sind auf die hießigen Monster-Womos ausgelegt. Klein und leicht können die Amis (und Kanadier) nicht. Irgendwie habe ich dann doch das Nötige gefunden oder z.T. aus Deutschland im Koffer mitgebracht. Nur beim Holz mußte ich sehr wenig ansehnliche, rohe für den Hausbau gedachte Sperrholzplatten nehmen. Nicht schön, aber funktioniert.
Für das Wasser habe ich bewußt Kanister genommen, da sich damit für das Winterlager (hier ist es richtig kalt) sehr leicht die gesamte Wasseranlage frostsicher trockenlegen läßt. Da Wasser in Nordamerika leicht verfügbar ist, reichen uns auch 40l vollkommen.
Zum Duschen haben wir ein Heckzelt und eine geniale transportable Dusche (Zodi Extrem). Sie besteht aus einem 10l fassenden Edelstahlbehälter, an den ein Duschschlauch angeschlossen wird und der mit einer Pumpe unter Druck gesetzt wird (Prinzip Gartenspritze), damit das Wasser schön kräftig aus dem Duschkopf kommt. Um das Wasser zu erwärmen, stellt man den Behälter entweder in da sowieso immer brennende Feuer oder auf den Kocher oder auf ein mitgeliefertes spezielles Dreibein mit Brenner. Wir haben bisher immer das Campfeuer genutzt und das Patent funktioniert hervorragend.

Update: Auf unserer Reise in den Norden Kanadas hatten wir häufig Regen und deutlich einstellige Temperaturen. Dort hat sich gezeigt, daß der Aluminiumrahmen der Kabine kaum isoliert ist. Sie ist bei kaltem und nassem Wetter extrem anfällig für Kondensation. Für längere Reisen unter solchen Bedingungen ist der FourWheelCamper nicht geeignet.
 

Wir haben die Kabine deshalb verkauft und durch eine Kabine von Overland Explorer ( Overlandex ) ersetzt. Sie wurde nach meinen Spezifikationen aus isolierten Verbundplatten, mit isolierten Zeltstoffseitenwänden im Hubdachbereich und mit einer leisen und effizienten Truma Kombi gebaut. Overlandex baut dieses Modell jetzt in Serie.. Bilder gibt es auf deren Website.

Update: Wir haben jetzt die isolierte Overlandex Kabine eine Saison im Einsatz. Bilder gibt es hier https://overlandex.com/pop-up-truck-campers . Die dort abgebildete Kabine ist unsere Kabine, allerdings auf deren Pick up. Unser Pick up sieht genauso aus, ist aber nicht höhergelegt.
Die neue Kabine haben wir intensiv bei allen Wetterbedingungen und Straßenbedingungen getestet. Bei einer Reise in die Northwest Territories in Kanadas Norden, die wir zum Beobachten von Nordlichtern im Herbst unternahmen, haben wir auch Frostnächte erlebt. Wir konnten feststellen, daß die Kabine uneingeschränkt für diese Bedingungen geeignet ist. Sie ist gut isoliert, Kondensation ist bei einem Minimum an Lüftung kein Problem mehr. Die Truma Heizung läuft selten an und hält den Wohnbereich auch bei Frost problemlos warm. Sie ist, im Gegensatz zu den in Nordamerika üblichen Heizungen, fast geräuschlos. Außerdem haben wir jetzt warmes Wasser (die Truma hat auch einen Warmwasserboiler) und eine Außendusche. Die Kabine ist extrem stabil. Meines Erachtens ist sie zu stabil und dadurch schwerer, als nötig (etwa 700 kg mit Wasser und Gas). Einige Kinderkrankheiten waren bei einem Prototypen zu erwarten, sind aber bis auf ein Problem inzwischen beseitigt. Das Hubdach geht  immernoch zu schwer. Da werden im Frühjahr stärkere Gasdruckfedern eingebaut. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. 
Beim Ford haben wir inzwischen zusätzliche Gummihohlfedern eingebaut, die bei hoher Beladung eingreifen und die Federung verstärken. Damit hat das Auto auch mit Kabine den vollen Federweg und liegt auch auf schlechten Pisten ruhig. Diese Lösung ist nach meiner Erfahrung viel besser als die Luftfedern, die wir im Transit haben.






2 Kommentare:

  1. Wie lange hat Reisephant 1 gehalten? Oder ist der Transit noch bei irgendwem im Einsatz?

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  2. Den haben wir nach vielen Reisen in Europa und Nordafrika im Jahre 1985 verkauft. Was dann aus ihm geworden ist, wissen wir nicht.

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